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Impella-Pumpe rettet geschwächtes Herz

Eine neue Behandlungsmöglichkeit in der Kardiologie am Klinikum Landkreis Tuttlingen ist die Impella-Pumpe: Sie kann ein schwaches Herz unterstützen und macht so auch schwierige Herzkathetereingriffe möglich.

Patient Hubert Graunke mit Chefärztin Dr. Julia Schumm

Die Chefärztin der Medizinischen Klinik I – Kardiologie, Dr. Julia Schumm, bei ihrem Patienten Hubert Graunke.

Impella-Pumpe rettet geschwächtes Herz

Eine neue Behandlungsmöglichkeit in der Kardiologie am Klinikum Landkreis Tuttlingen ist die Impella-Pumpe: Sie kann ein schwaches Herz unterstützen und macht so auch schwierige Herzkathetereingriffe möglich.

„Vor einer Woche noch konnte ich keine Nacht durchschlafen. Jetzt geht es mir richtig gut und ich schlafe ohne Druck auf der Brust“, freut sich Hubert Graunke. Dass es ihm so schnell wieder so viel besser geht, hätte er nicht gedacht. Seit einem halben Jahr konnte Graunke wegen eines Drucks auf der Brust und häufiger Atemnot kaum durchschlafen. Körperliche Belastung waren für den 78-jährigen früheren Fußballer und Tischtennisspieler unmöglich. Sein Kardiologe konnte zunächst keine Ursache für die Beschwerden entdecken und überwies ihn schließlich zu einer ambulanten Herzkatheteruntersuchung ins Klinikum Landkreis Tuttlingen.

Bei dieser Untersuchung konnte Dr. Julia Schumm, die Chefärztin der Medizinischen Klinik I – Kardiologie, die Ursache erkennen: Eines von drei der Herzkranzgefäße ist komplett verschlossen, die anderen beiden haben gravierende Engstellen und schaffen es gerade noch, das Herz von Herrn Graunke einigermaßen mit Blut zu versorgen.

Wie geplant nach Hause durfte Hubert Graunke dann nicht mehr. „In diesem gefährlichen Zustand mussten wir Herrn Graunke direkt hierbehalten und haben für den nächsten Tag gleich den notwendigen Eingriff geplant“, berichtet Dr. Julia Schumm.

Herzinfarkte und Verengungen der Herzkranzgefäße, so wie Hubert Graunke sie hat, behandeln Dr. Julia Schumm und ihr Team tagtäglich im Herzkatheterlabor des Klinikum Landkreis Tuttlingen. Mittels Katheterschlauch werden sogenannte Ballons und Stents durch die Arterie bis ins Herz geschoben, wo sie die verengten Gefäße aufdehnen und dauerhaft offenhalten.

Ist aber eines von drei Herzkranzgefäßen bereits vollständig verschlossen, ist dieser Routineeingriff allerdings nicht mehr so risikoarm wie sonst. „Bei Herrn Graunke bestand die Gefahr, dass sein Herz den Eingriff nicht schafft“. Bisher mussten sie und ihr Team solche Patienten in große Kliniken mit Herzchirurgie verlegen, wo eine Bypass-Operation oder der Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine erforderlich war. „Durch die Impella-Pumpe, die wir hier in Tuttlingen neu im Einsatz haben, konnten wir aber Herrn Graunkes Herz hier vor Ort unterstützen“ – mittels Kathetertechnik und ohne den Brustkorb öffnen zu müssen.

„Die Impella-Pumpe übernimmt die Pumpfunktion des Herzens ganz oder teilweise“, erklärt die Kardiologin. Während der Herzkatheter-Behandlung erhält sie damit den Blutfluss aufrecht. Dabei ist die Impella-Pumpe so klein, dass sie, ebenso wie ein Stent, per Kathetertechnik über ein Gefäß direkt ins Herz eingeführt wird. Als die Stents in Hubert Graunkes Herz gesetzt waren und der Blutfluss gesichert war, konnte Dr. Julia Schumm die Pumpe wieder hinausziehen. Bei anderen Patienten, bei denen das Herz wegen eines schweren Herzinfarktes oder einer Herzmuskelentzündung vorübergehend stark in seiner Leistung eingeschränkt ist, kann die Pumpe auch im Notfall gelegt und bis zu sieben Tage belassen werden.

Drei Stunden dauerte der Eingriff – für beide Parteien nicht ohne. Doch die Beschwerden, die Hubert Graunke hatte, waren danach sofort weg: „Sobald ich auf dem Zimmer war, merkte ich, wie die Atemnot und die Brustenge weg waren – und plötzlich hatte ich seit langer Zeit wieder mal warme Füße.“

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