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Aktuelles

Wiederbelebung auf Top-Niveau

Das Klinikum Landkreis Tuttlingen zählt nun zu den CAC-zertifizierten und damit spezialisierten Krankenhäusern für Patienten nach einem außerklinischen Herzstillstand.

Drei Ärzte präsentieren im Schockraum eine Urkunde

Dr. Ingo Rebenschütz, Dr. Julia Schumm und Oberarzt Frank Ludwig (von links) mit der CAC-Zertifizierungsurkunde: Sie gewährleisten mir Brief und Siegel eine optimale Patientenversorgung, wenn es darum geht, Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand wiederzubeleben.

Jährlich werden im Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT) rund 100 Menschen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand behandelt. Insbesondere bei außerhalb von Krankenhäusern reanimierten Patienten ist die weitere Prognose aufgrund der Schwere der Erkrankung äußerst ernst und im Verlauf ganz wesentlich von der Fachkompetenz und der Ausstattung der weiterbehandelnden Klinik abhängig. Dass man eben hier auf Top-Niveau arbeitet, hat das Klinikum nun schwarz auf weiß, und zwar in Form einer brandneuen CAC-Zertifizierungsurkunde. CAC steht für „Cardiac Arrest Center“ – zu Deutsch bedeutet dies „Herzstillstandzentrum“.

Damit zählt das KLT nun offiziell zu den spezialisierten Krankenhäusern für Patienten nach einem außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand und hat damit in der näheren Region Alleinstellung: Die nächsten CAC sind in Friedrichshafen, Freudenstadt, Freiburg und Stuttgart. Zertifizierte Qualität erhöhe nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in die ärztliche Kunst, sondern gewährleiste tatsächlich eine verbesserte Patientenversorgung, weil Abläufe optimiert werden, meint Oberarzt Frank Ludwig, der das Zertifizierungsaudit gemanagt hat und das Herzstillstandzentrum leitet.

Dabei ist er keineswegs alleine zuständig, wenn es im Schockraum des Klinikums um Menschenleben geht. Vielmehr arbeiten im Zentrum Spezialisten verschiedener Disziplinen Hand in Hand. Im „Cardiac Arrest Center“ fließen ihre Expertise und wertvolle Erfahrungen aus ihrer langjährigen klinischen Praxis zusammen. Sie arbeiten auf der Grundlage höchster internationaler Standards, die im Auftrag des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) von einem interdisziplinären Team aus Anästhesisten, Kardiologen, Notfallmedizinern und Intensivmedizinern entwickelt und von den Deutschen Gesellschaften für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Kardiologie (DGK) sowie Medizinische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ratifiziert wurden.

Das nun verbriefte Know-how rund um die optimale Rettungskette, meint Dr. Ingo Rebenschütz, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Klinikums Landkreis Tuttlingen, werde durch ideale Rettungsstrukturen im Klinikum Landkreis Tuttlingen ergänzt: sehr erfahrenes Personal im Schockraum, moderne Einrichtung wie ein Herzkatheterlabor, eine Intensivstation sowie und ein Notarztwagen. Seine Kollegin Dr. Julia Schumm, Chefärztin der Kardiologie, weist allerdings darauf hin, dass es im Notfall ebenso auf den Einsatz geistesgegenwärtiger Ersthelfer ankomme: „Wenn diese nicht unverzüglich den Notarzt alarmieren und reanimieren, können wir das trotz aller Qualität hier im Klinikum meist nicht kompensieren.“

Dass die Aufstellung als Herzstillstandzentrum Patientinnen und Patienten aber durchaus viel bringen kann, ist durch eine Studie belegt. 2023, fünf Jahre nach der ersten CAC-Zertifizierung in Deutschland, wurde die Erhebung über deren Auswirkungen auf Patientenergebnis in Deutschland veröffentlicht: An drei Universitätskliniken hat man die Ergebnisse bei der Wiederherstellung von Patienten mit Herzstillstand vorher und nachher verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Überlebensrate zwar ähnlich blieb, aber die Wahrscheinlichkeit eines günstigen neurologischen Zustands bei der Entlassung nach der CAC-Akkreditierung deutlich höher war.

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