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Patientensicherheit

Wie können wir Ihnen helfen?

Sie haben Anspruch auf eine gute und sichere, auf bestmögliche Versorgung. Das bedeutet immer, dass diese Versorgung auch sicher sein muss: dass Patientinnen und Patienten, die sich durch das Gesundheitswesen bewegen, eine fundierte und schadensfreie medizinische Versorgung durch medizinisches Fachpersonal erhalten. „Patientensicherheit“ ist viel mehr als ein Schlagwort – sie ist nationales Gesundheitsziel. Wir im KLT bauen auf zwei maßgeblichen Säulen auf, um dieses Ziel tagtäglich zu erreichen. Eine davon ist die Patientensicherheitskultur. Sie ist das Fundament für die Wachsamkeit, unerwünschte Ereignisse zu vermeiden oder ihnen bestmöglich zu begegnen. Die andere Säule ist Patientensicherheitskompetenz. Denn Risikomanagement, der Umgang mit Stress und unübersichtlichen Situationen sind erlernbar. Wir wenden Instrumente und Methoden an, um unerwünschten Ereignissen vorzubeugen.

Die Medizin ist außerordentlich leistungsfähig geworden, aber auch komplex. Das erfordert es, Prozesse im Gesundheitswesen so zu organisieren, dass Fehler vermieden und Risiken reduziert werden. Darauf richten wir unsere Bemühungen konsequent aus.

Wissenschaftlich belegte Erkenntnisse zum Vorkommen von kritischen Ereignissen, speziell auch zu Fehlern, in der Pflege liegen kaum vor. Die wissenschaftliche Literatur weist aber darauf hin, dass nahezu alle pflegerischen Bereiche Risiken für solche Ereignisse bergen, so zum Beispiel Medikation, Hygiene, Wundversorgung, Dekubitusprophylaxe. Risikomanagement der Umgang mit Fehlern sind elementar, um Sicherheit zu erhöhen, was wiederum dem Patientenwohl dient. Das Gesundheitswesen im allgemeinen und das Klinikum Landkreis Tuttlingen sind sich dessen bewusst und daher bemüht, von Hochrisikobereichen und den Organisationswissenschaften zu lernen.

Unsere Maßnahmen auf einen Blick

MRE-Aufnahmeuntersuchung

Im Interesse der persönlichen und allgemeinen Patientensicherheit führen wir bei der Aufnahme eine Untersuchung auf Multiresistente Erreger (MRE) durch. Und zwar routinemäßig bei Patientinnen und Patienten, die aus dem Pflegeheim ins Krankenhaus kommen oder bereits in der Vergangenheit Klinikaufenthalte hatten. So schützen wir Mitpatienten effektiv vor einer Übertragung multiresistenter Keime.

Aufklärungsgespräch

Die Patientenaufklärung ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Pflicht, sondern auch ein elementarer Baustein der Patientensicherheit. Patientinnen und Patienten sollen über die geplante Behandlung, deren Risiken und Nutzen sowie alternative Optionen bestens informiert werden. Die dazu notwendigen Fakten vermitteln unsere Mediziner in einer für den Patienten verständlichen Sprache.

Patientenarmband 

Zu Beginn ihres stationären Aufenthaltes erhalten unsere Patientinnen und Patienten ein Identifikationsarmband, das ihre persönlichen Daten enthält. Das ist für uns wie eine Visitenkarte. Dann Armband dient der Kontrolle Ihrer Identität und hilft uns, beispielsweise bei der Operation oder der Verabreichung von Medikamenten im Aufwachraum, Verwechslungen zu vermeiden.

Flur vor der Neurochirurgischen Praxis

Sicherheitskultur

Wir reduzieren systematisch Schwachstellen. Damit wir aus kritischen Situationen lernen können, haben wir ein anonymes Meldesystem für „Beinahe-Fehler“ aufgebaut, das sogenannte Critical Incident Reporting System, kurz CIRS. Übersetzt heißt das: Berichts- und Lernsystem für kritische Zwischenfälle. So identifizieren wir fehleranfällige Behandlungsabläufe und verbessern diese.

Medikation

Das Thema Medikamentensicherheit ist uns sehr wichtig, daher verfolgen wir strenge Standards und Regeln wie der digitalen Medikamentenanordnung. Wir stellen damit sicher, dass der Patient das richtige Medikament in der richtigen Dosierung zur richtigen Zeit erhält. Wie an modernen Kliniken üblich ist in der Ärzteschaft auch ein Expertenteam für Antibiotic Stewardship (ABS) im Einsatz.

Hygienemaßnahmen

Es ist uns wichtig, Patientinnen und Patienten sowie unser Personal vor einer Infektion mit Bakterien oder Viren zu schützen und das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Sämtliche Mitarbeitenden werden regelmäßig umfassend in unseren strengen Hygienestandards geschult. Klinische Experten überwachen Station, OP und Funktionsbereiche.

Prophylaxe im Krankenzimmer

Die Pflegefachkräfte im KLT sind speziell geschult, um Druckgeschwüre (Dekubitus) bei bettlägrigen Patienten bereits im Ansatz zu vermeiden. Ebenso ist Sturzprophylaxe ein wichtiger Baustein der Versorgungsqualität. Das individuelle Sturzrisiko jeder Patientin und jedes Patienten wird strukturiert erfasst und begrenzt, vor allem durch Mobilisierung und Hilfsmittel wie Anti-Rutsch-Socken.

Sicherheits-Checklisten

Am Klinikum Landkreis Tuttlingen wie auch im Zentrum für ambulantes Operieren (ZAO) am Standort Spaichingen werden Jahr für Jahr tausende operativer Eingriffe vorgenommen. Um das Verwechslungsrisiko und anderer perioperativer Risiken auszuschalten, werden Checklisten eingesetzt. Sie sind ein simples, aber wichtiges Werkzeug für die Sicherung bester Versorgung.

Fort- und Weiterbildung

Fort- und Weiterbildungen sind in einer komplexen klinischen Arbeitswelt unerlässlich. Gezielte Schulungen und Trainings ermöglichen es Gesundheitsfachkräften, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verbessern, um Fehler zu vermeiden und Patientinnen wie auch Patienten noch besser zu versorgen. So meistern sie berufliche Herausforderungen souverän.